Drachen - Das Spiel mit dem Wind

oder

Das Drachen-ABC

Das Handbuch überhaupt zum Thema "Wie schaffe ich es, dass er oben bleibt?" von den Experten Jens Baxmeier und Gerhard Nowak

 

 

Vorwort

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Das Steigenlassen von Drachen hat sich in den letzten Jahren zu einer eigenen Kultur entwickelt. Täglich stehen hunderte von Drachenfliegern auf der Wiese, um den Versuch zu wagen, ein Objekt aus Stäben und Stoffen an einer Leine in den Himmel zu ziehen. Dieses Buch zeigt diese Welt und führt Sie mit einem ausführlichen Stichwortverzeichnis in die Szene ein.

Stichwortverzeichnis

A

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Abkupfern

Die Kunst einen völlig neuen und einzigartigen Drachen zu bauen, obwohl ein anderer das gleiche Modell schon früher hatte. Wichtig ist es, dass man den schöneren Namen gewählt hat und standhaft behauptet, dass man den Drachen zuerst hatte.

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Abstandshalter

Gerät, das aufgrund der großen Beliebtheit des Drachensports und dem daraus folgenden Gedränge bei Drachenfesten entstanden ist. Wird zur Sicherung des Flugbereichs eingesetzt (Siehe dort). Leider wirken sich Abstandshalter negativ auf die Kommunikation aus.


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Anfänger

Person, die erst seit kurzen in die Drachenszene eingetreten ist. Erkennbar sind Anfänger an ihren leuchtenden Augen und den in ihrem Wortschatz dominierenden Wörtern "Ohh" und "Ahh". Beim Drachenfliegen fallen sie durch unkontrollierte Bewegungen und wild gestikulierende Arme auf.

Absturz

Gehässiges Wort für Landung (siehe dort)

Acht

Zahl mit einer typischen Form, die im Wettbewerb mit Lenkdrachen geflogen wird. Dürfte aber einigen Wettbewerbsteilnehmern nicht bekannt sein, betrachtet man die Ausführung in der Luft. Dabei behaupten diese Personen inständig die Grundschule absolviert zu haben.


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Angst

Zustand von Lebewesen, die sich in weit geöffneten Pupillen und verkrampfter Gesichtsmuskulatur äußert. Ausgelöst wird die Angst von der 10 cm entfernten Leitkante eines sich nähernden Lenkdrachens.

Anemometer

siehe Windmesser

Applikation

Herstellungsmethode für Drachensegel, die aus dem Geiz der Drachenbauer herrührt. Für Applikationen wird aus Stoffresten ein Segel zusammengeflickt, was dann als besonders originell gelten soll.


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Auftrieb

Der Auftrieb ist der Trieb der Drachenflieger, die Drachen immer höher und höher steigen zu lassen.

B

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Bambus

lat. Bambusaceae, tropisches Gras-Gewächs mit von unten bis oben gleichdickem Halm. Bambus-Gras ist so stabil, dass es von Drachenfliegern als Gestänge benutzt wird. Es wird getrocknet und gespalten verarbeitet. Einige Drachenflieger spalten auch ihr Kohlefaserrohr, was allerdings nicht zur Nachahmung empfohlen wird.


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Ballettflieger

Lenkdrachenflieger, der sich ernsthaft im Wettkampf mit Drachen betätigt. Ballett ist eine Wettkampfklasse für Lenkdrachen, bei der es auf besonders graziöse Bewegung des Piloten ankommt. Obligatorisch ist das gerüschte Ballettröckchen.


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Bauch

Wie sein Besitzer, verfugt auch der Drachen über einen Bauch. Im Gegensatz zum Drachen, bei dem der Bauch vom Wind gebildet wird, ist bei seinem Besitzer eher eine Überdosis Hopfen und Malz schuld.

Baum

hochwüchsige Pflanze, die für die Ermittlung der Windstärke (Siehe Anhang) aufgestellt wurden. Die Erkennungsmethode der Windstärke:

          Nichts bewegt sich - Kein Wind
Die Äste wackeln - Wind
       Der Baum liegt - zu viel Wind
Leider sind die Bäume häufig so gedankenlos positioniert, dass sie mitten im Flugbereich stehen und durch hängengebliebene Drachen ermitteln, wie viele ungeschickte Drachenflieger es gibt.


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Bauplan

Zeichnung oder Skizze mit vielen wirren Zahlen und Strichen, die im den Bau eines Drachens gedacht sein soll. Der Normalbürger hat dabei aber eher keinen Plan.

Beaufort

Skala von 0 bis 12, die die Erregung des Drachenfliegers ausdrückt. Eine Windstärkentabelle ist im Anhang beigefügt.

Bodenanker

Wertvoller Ausrüstungsgegenstand. Meist verchromt und hochglanzpoliert in Form eines großen Korkenziehers. Soll die Trinkfestigkeit des Besitzers ausdrücken. Für sorgsame Aufbewahrung sind echt wollene, gestrickte Bodenankerschoner sehr geeignet und der Hit unter Drachenfliegern.


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Böen

Bezeichnung für den entschlusslosen Wind, der nach dem Motto "Komm ich, oder komm ich nicht?" den Drachen am Himmel hin-und her schleudert, was den Drachenflieger zum Wahnsinn treiben kann.

Buggy

Dreirädriger Kinderkarren für ausgewachsene Jungs, mit dem sie stundenlang am Strand spielen, obwohl Zuhause das Essen anbrennt.


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Buggy-Fahrer

Person, die sich mit "Buggys", dreirädrigen Kinderkarren, am Strand beschäftigen. Sie beherrschen das Fliegen so gut, dass sie nebenbei einen Drachen steuern können.

C

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Centipede

Mediziner aus Fernost, der für seine erfolgreiche Behandlung von senkfüßigen Tausendfüßlern mit orthopädischen Einlagen bekannt ist.

CFK

Kalorienarmer-Flug-Knochen - hochentwickeltes Gerippe Material für Drachen. Ist besonders "light" und damit dem Drachen sehr bekömmlich. Drachen, die mit diesem Knochen gebaut sind, fliegen eben einen Tick besser als mit GFK (Siehe dort und beachte Hund), da CFK eine Drachendiät auslöste.


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Chaos

Außer Kontrolle geratener Zustand bei Drachenfesten, bei dem keiner weiß, welcher Drachen an der Schnur hängt, die er in der Hand hält.


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Chinese

Asiatischer Mann, der aus Bambus und Seide Drachen zaubert, von denen High-Tech-Drachenbauer nur träumen können.


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Cody

Samuel Franklin Cody, als Cowboy in der Prärie von Texas aufgewachsen, reiste er als Schausteller durch England und wurde für den Namensvetter C. F. Cody, genannt "Buffalo Bill", gehalten. 1901 patentierte er sich seinen "Cody-Drachen", der aufgrund seiner menschentragenden Eigenschaft, als Vorläufer der heutigen Fahrstühle gilt.


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Cross-Lock

Ausgeklügeltes Schlosssystem. Da es leider auch bei Drachenfesten einige wenige schwarze Schafe gibt, wurde das Cross-Lock-Schlosssystem entwickelt, um sein Eigentum zu schützen. Am sichersten ist es, wenn sie den Cross-Lock mitten durch (Cross) das Drachensegel stoßen, dann klaut das beste Stück bestimmt keiner mehr.

D

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Deich

Geschütteter Damm im sonst platten Land. Wird vom Flachland-Drachenflieger zur Erweiterung des Horizonts benutzt. Durch den Zug des Drachens stolpert er leicht über seine Plattfüße vom Deich, was seinen Horizont bestimmt nicht erweitert.


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Delta

Dreieckiges Symbol für den vierten Buchstaben des griechischen Alphabets. Da Drachenflieger nur bis drei zählen können, wird jeder vierte Drachen ein Delta.

Drachen

Sammelbegriff für:
1. Massiges Tier aus der Jura- und Kreidezeit, das in Mythologien bekämpft wird.
2. Die freundliche Frau, die man in einer Stunde der Verwirrung geheiratet hat.
3. Das Flugobjekt, das sich vom Kinderspielzeug zum Hobbyobjekt entwickelte.

Drachenbauer

Reicher Plantagenbesitzer mit Drachenzuchtbetrieb. Bedarf einer amtlichen Zuchtgenehmigung zum Schutz gefährdeter Tierarten.

Drachendeutsch

Die deutsche Rechtschreibung wurde von den Drachenfliegern stark reformiert. So schreibt man im Drachendeutsch z.B. Stan-Dart statt Standard und Sau-Bär-Kite statt Sauberkeit.


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Drachenfähre

Die Fähre von Esbjerg nach Fanö im Juni. Zeigt dann eine starke Überlastung, da bei den Drachen, wie bei den Zugvögeln, ein innerer Drang für diese Reise entsteht.


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Drachenketten

Die Aneinanderreihung von Drachen. Entspricht dem im Kindergarten vollzogenen Ritual der Kettenbildung, wobei immer Händchen an Händchen gehalten wird

Drachenladen

Einzelhandelsgeschäft - wie andere ins Cafe oder in die Kneipe gehen, gehen die Drachenflieger in den Drachenladen.

Drachenmagazin

1. Behälter mit Munition, mit der auf wildgeworden Drachen geschossen wird
2. Zeitschrift für Drachen, die nicht wegen ihres Inhalts als DraMa bezeichnet wird.

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Eddy

Rufname für Drachenfliegerneulinge


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Edo

Japanischer Drachen mit drei Längs-, rund Quer- und zwei Diagonalstäben. Durch unzählbar viele Schnüre wird er in einer gebogenen Form gehalten. Die Anzahl der Schnüre und die Methode, wie es geschafft wird, sie nicht zu vertüddeln=(verheddern), ist ein gut behütetes Geheimnis.


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Einleinerflieger

Die große Gruppe in der Szene. Gegenüber den anderen Drachenfliegern sind sie ausreichend mit einer Leine pro Drachen beschäftigt und halten nichts davon, ewig mit dem Drachen am Himmel herum zu flitzen. Von Langeweile kann aber kaum die Rede sein, denn es bleibt immer eine Hand frei. Wofür die Einleiner-Flieger diese benutzen, ist unterschiedlich.


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Experten

Personengruppe, die von einem Lenkdrachen etwa so sprechen; "Bei steilem Trimm enger Spinn und dartmäßiger Stall - geht ab drei richtig ab und ab fünf volles Sliding."

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Fanö

Ruhige Urlaubsinsel in der dänischen Nordsee, die regelmäßig von Invasionen heimgesucht wird. (Siehe auch Drachenfähre)

Flaute

Zustand ohne Wind, so dass alle Drachen am Boden bleiben müssen. Die Flaute ist besser als ihr Ruf, denn sie sorgt dafür, dass kein Drachen kaputtgehen kann und bewahrt den Drachenflieger vor einem Muskelkater.


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Flexifoil

Englisch für Biegefolie. Bezeichnung für eine Luftmatratze, die an zwei Schnüren einen Drachenflieger mit sich zieht.

Flugbereich

Das eigene Stück Himmel, das jeder Drachenflieger beansprucht und für das er bereit ist, sein Leben zu lassen

Festival

Fremdsprachiger Ausdruck für ein Volksfest mit Würschtel und Bier, bei dem man als Alibi Drachen steigen lässt.


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Fluggeräusch

Gegenüber Einleinern, die höchstens ein leichtes Flattergeräusch von sich geben, werden einige Lenkdrachen extrem redselig, was bestimmt nicht als angenehm empfunden wird.

Flughafen

Besonders zum Drachenfliegen geeigneter Platz. Wird häufig von anderen Fluggeräten zu Start und Landung missbraucht.

Flugverbot

Wahllos aufgestellte Schilder, die wie Parkverbotsschilder keinen sinnvollen Grund haben, außer die Autofahrer, bzw. Drachenflieger zu ärgern.

 

G

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Gespann

Hintereinander geschnallte Drachen, die zusammen eine hohe Zugkraft erzeugen.


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Gewitter

Elektrische Ladung, die die Kumulonimbus Wolke als Blitz zur Erde schickt. Ideale Auffangvorrichtung für den Blitz sind die Drachen. Resultat ist ein knusprig braungebackener Drachenflieger bzw. dessen Reste.

GFK

Gemeiner-Flug-Knochen - speziell für Drachengerippe geeigneter Knochen, der sehr flexibel und belastbar ist. In der modernen Zeit wurde GFK bei vielen Drachen durch die "Light-Version" CFK abgelöst.


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Gummi

Wie beim Menschen, sind auch beim Drachen Gummis /um Schulz sehr wichtig. Das Drachengummi wird über das Ende der Stäbe gezogen, damit bei einem Stoß nichts passiert. (Siehe Landung)

 

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Handschuhe

Eigentlich zum Schutz vor Kälte entwickelt» werden sie beim Drachenfliegen zum Schutz vor Wärme benutzt. Und zwar zum Schutz vor der Reibungswärme von Drachenschnüren.


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Hanteln

Drachenfluggriffe für Fitness-Freaks, die vom Fitness-Studio direkt auf die Drachenwiese wechseln, ohne den Griff auswechseln zu müssen. Auf Gewichte kann beim Drachenfliegen locker verzichtet werden und eigentlich auch gleich auf das ganze Fitnessstudio.

Hargrave

Lawrence, mit seinem Kastendrachen legte er den Grundstein zum Flugzeug. Da er seine Erfindungen nicht patentieren ließ profitieren auch Boeing und Airbus von seinem Werk.

Haspel

Gerät, auf das die Drachenschnur zum Transport gewickelt wird. Abgeleitet von der Drachenhaspel wurde im Sprachgebrauch der Satz: "Ich habe mich verhaspelt", was nicht bedeutet, dass sich die Schnur vertüddelt hat, sondern dass sich die gesprochenen Wörter vertüddelt haben.

Heißschneider

Handwerker in der Bekleidungsherstellung, der besonders heiß auf Drachen ist.

Höhenbegrenzung

Beschränkung der Ausdehnung nach oben, die die Vögel davor bewahrt von herum sausenden Lenkdrachen "abgeschossen" zu werden.


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Hund

Vierbeiniges kläffendes Lebewesen mit Apportier Bedürfnis. Leider hat sich auch dieses Lebewesen der modernen Zeit angepasst und sich von Stöcken und Tennisbällen auf Kohlefaser und Spinacker umgestellt, wodurch schon einige Drachen vor die Hunde gegangen sein sollen.

I

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J

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Jalbert

Domina C. - Mann, der sein ganzes Leben mit dem Drachenfliegen versüßt hat. Dabei hat er es geschafft, auf Stäbe zu verzichten und einen Drachen nur aus Stoff zu bauen.

 

K

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Kampfdrachen

Antwort der Drachenflieger auf Pershing, Jäger 90 und Co. Im Gegensatz zu diesem, kommt der Drachen ohne Bewaffnung und Düsenantrieb aus und bewegt seine "Gegner" nur durch geschickte Manöver zur Aufgabe.

Kevlar

Besonders feste, aber alles durchtrennende Schnurfaser. Zauberwort bei Drachenfesten, bei dem sich alle Drachenflieger auf einem hilflosen Kumpan stürzen, der es sich erlaubt hat, eine Kevlar Schnur zu benutzen.

Kilopound

Maßeinheit für die Kraft, die versucht, einen Drachenflieger in genau die Richtung zu ziehen, in die er eigentlich gar nicht will.

Kite

Im Gegensatz zu dem deutschen Sammelbegriff "Drachen" (Siehe dort), gibt es in englisch sprachigen Gegenden eine klare Trennung. Hier gibt es:

 

     1. Dragon - für das Ungeheuer
                 2. Wife - für das Ungeheuer zu Hause
3. Kite - für das Flugobjekt


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Kitesurfer

Ehemaliger Buggyfahrer der aus Verzweiflung des Nichtgelingens ins Wasser geht.


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Knoten

Verschlingung von Schnüren in vielfältiger Art. Die meisten sollen einen bestimmten Zweck erfüllen. Versucht man sie nachzumachen, so kommt das Gefühl auf, dass die Knoten eher zufällig entstanden sind.

Kohlefaser

Der Stoff, mit dem richtig Kohle gemacht wird. Soll auf die Stabilität von Drachen magische Wirkung haben


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Kreativität

Antriebskraft, die die Drachenbauer veranlasst, immer wieder verrückte Drachenkonstruktionen zu entwickeln.

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Landung

Die Landung setzt sich aus einem Knall und der Erschütterung des Bodens zusammen, die entsteht, wenn der Drachen auf den Boden aufschlägt. Einige Drachenflieger behaupten steif und fest, die Landung absichtlich herbeigeführt zu haben, obwohl doch jeder weiß, dass da die Schwerkraft ihre Hand im Spiel hat.

Lebensgefährte

Homo sapiens, der in direkter Konkurrenz zum Drachen steht.

Leichtwinddrachen

Prototyp des Ultraleichtwinddrachens (siehe dort)


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Leinenriss

Der Supergau, d.h. größter anzunehmender Unfall, im Drachensport ist der Leinenriss. Im unglücklichsten Fall führt er zum Verlust des Drachens, woraufhin der Drachenflieger ein Trauerjahr einlegt.


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Leinenschmuck

Mit ihrer hohen Kreativität können Drachenflieger keinen Meter Schnur ungenutzt lassen und verzieren die Leinen mit allem unmöglichen. Rotoren, Luftsäcke, Obst und Gemüse, sowie ein ganzer Zoo aus Mäusen, Kühen, Giraffen, Fischen, Elefanten usw. fallen den Drachenfliegern zum Opfer.

Luftfotografie

Für Luftaufnahmen werden an den Drachenschnüren Fotoapparate oder Videokameras hochgezogen, um von oben das zu fotografieren, was man sonst nicht vor die Linse bekommt, z.B. FKK-Anlagen, Militärische Sicherheitszonen etc.

Lynn

Peter, von weit hergezogener Homo sapiens mit Schlapphut, der immer einige Quadratmeter Stoff mit herumschleppt

 

M

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Man-Lifting

Chirurgischer Eingriff, beidem die Gefahr besteht, nachher älter auszusehen.

Matte

Missbrauchte Schlafgelegenheit, die ein gutes Fluggerät abgibt.

Miniaturen

Ein Zeichen dafür, dass Drachenflieger alles übertreiben müssen, sind die Miniatur-Drachen. Der letzte Rekordversuch ist leider gescheitert, da der Drachen durch einen Windhauch vom Mikroskop gefallen ist und dann vom erregten Erbauer aus Unvorsichtigkeit mit dem Daumen zerdrückt wurde.


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Möwe

Seevogel, der von Drachen irregeführt wird und dann wilde Loops ausführt.

 

N

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Nachtflug

Aktion der Drachenflieger, die das häufige Auftreten von UFO-Erscheinungen erklären könnte, da hierbei beleuchtete Drachen benutzt werden.

Nähmaschine

Heiligtum des Drachenbauers, das in jedes Abendgebet eingeschlossen wird

 

O

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Ohashi

Asiatisches Feinschmecker-Gericht mit Drachenförmigen Nudeln.

 

P

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Paneelen

Wie beim tapezieren wird auch im Drachenbau das Segel aus verschiedenen Paneelen zusammengesetzt.

Panik-Haken

Befestigung für den panischen Drachenflieger um gefährlichen Zugkräften zu entgehen. (siehe Kilopound)

Parafoil

Englisch für Fallschirmfolie. Drachenart, die nur aus Stoff besteht. Ist somit für die "Vegetarier" unter den Drachenfliegern geeignet.

Peel

Zugkräftiger Mattendrachen. Wird bei viel Wind für ein Peeling im Sand benutzt.

Pelham

David, Messias, der die heilige Schrift der Drachen verfasst hat.

Pin

Anstecknadeln - Das Fliegen von Drachen, das doch ein gewisses Geschick erfordert, wurde vom Sammeln von Anstecknadeln mit Drachenmotiven abgelöst. Das tolle an Pins ist, dass man sie kaufen, verkaufen oder gar tauschen kann, womit der Drachensport nun wirklich nicht mithalten kann.


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Pin-Sammler

Diese Gattung wird aus historischen, aber nicht mehr nachvollziehbaren Gründen zur Drachenszene gezählt. So handelt es sich nicht um Litfasssäulen am Strand, sondern um Pin-Sammler, die sich unter einer Körperbedeckung von Pins verstecken.


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Power-Kiter

Meist für komische Kauze gehaltene Drachenflieger. Die Power-Kiter fesseln sich an im Verhältnis zu Ihrer Körpergröße überdimensionierte Lenkdrachen und lassen sich von den hohen Zugkräften über den Boden schleifen. Einige scheinen sich Sprungfedern unter die Füße geschnallt zu haben, denn Sie vollfuhren waghalsige Luftsprünge über den Strand.


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Präzision

Ein vielgebeuteltes Wort, das jeder Drachen trägt, egal ob er wie ein welkes Blatt oder gar nicht fliegt.

 

Q

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Quadrifoil

Englisch für Vierer-Folie. Stabloser Drachen, der nicht für vier Drachenflieger, sondern für vier Schnüre gedacht ist.

 

R

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Ramin

Trotz der Namensgebung ist Raminholz nicht Kaminholz, sondern ein billiges Baumaterial für Drachen

Reinhängen

Als Abwechslung für Leute, denen sonst alles zum Halse raushängt, bietet der Drachensport die Möglichkeit, sich so richtig reinzuhängen.

Rip-Stop

Marktstrategische Verkaufspause für Fastfood, auch Mac-Rip-Stop


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Rokkaku

Bunter Rock, der zum guten Ton der Drachenfliegerbekleidung zählt. Bei genügend Wind lässt der Drachenflieger seinen Rock auch steigen.

 

S

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Schutzengel

Kleine gefiederte Kameraden, die schweißtreibend am Drachen zerren, um dass zu verhindern, was die Angst auslöst.

Sicherheitsregeln

Niedergeschriebene Verhaltensratschläge für Drachenflieger. Wer sich an die Ratschläge nicht hält, bekommt möglicherweise andere Schläge, wie einen Stromschlag zu spüren.

Skydart

Englisch für Himmelspfeil. Ähnlich dem Amor-Pfeil, nur dass der Himmelspfeil von Drachenfliegern gesteuert wird und der vom Skydart Getroffene alles andere als Liebe verspürt.

Sonnenbrille

früher unverzichtbares Utensil für aufstrebende Manager, die fürchteten, vom Chef beim Drachenfliegen erkannt zu werden. Wurde bedeutungslos, als auch der Chef in der Mittagspause auf dem Dach des Firmengebäudes mit einem Drachen gesehen wurde.


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Spectra

Die Zahnseide der Drachenflieger. Besonders feine Qualität

Speedwing

Dreieckiger Stofffetzen, der wild in der Luft rumwirbelt. Im Rudel sind Speedwings nicht ganz so wild, ziehen aber mit vereinten Kräften, wodurch der daran hängende Drachenflieger wild zappelnd mitgezogen wird.

Spinnaker

Spinnender Nackter, der nachts am Strand sein Unwesen treibt. Ist deshalb ohne Körperbedeckung, weil Drachenflieger ihn seiner Kleidung beraubt und damit ihre Drachen bespannt haben.


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Spinn

Drachenflieger, der immer im Kreis läuft, um zu erfahren, wie sich sein Drachen in der Luft fühlen muss.

Standdrachen

Drachen der Einleiner-Flieger

Strand

Küstenabschnitt, der von Urlaubern gemieden wird, weil hier eine große Zahl Drachenflieger ihr Unwesen treibt.


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Stunter

günstiges Drachenmodell. Der Stunter hat seinen Namen von den Stuntmen, da er als Anfängerdrachen die schlimmsten Kollisionen und Abstürze überleben muss.

S.T.A.C.K.

"blow one's Stack" - englisch für "in die Luft gehen". Name für eine Organisation für Drachenwettkämpfe, die die Spielregeln festlegt.

Start

Begebenheit im Drachensport mit dem alles anfängt. Gegenüber früheren Konstruktionen muss das Drachenfliegen heutzutage nicht auch mit dem Start wieder aufhören.

Szene

Personengruppe im Drachensport, die schon so prominent ist, dass sie gar nicht mehr Drachen fliegen.

 

T

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Tag

Zeiteinheit im Drachenbau. Setzt sich aus 36 Stunden zusammen.


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Teamflieger

Mehrere Drachenflieger bei dem Versuch, zusammen an dem zu scheitern, was sie schon alleine nicht können. Da es so aufregend ist, mit den Lenkdrachen eng nebeneinander zu fliegen, trippeln sie aufgeregt auf der Stelle.


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Touch-and-go

Spiel, bei dem man den Mitspielern eine scheuert und dann schnell wegläuft.


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Trapez

Gurtzeug, mit dem der Drachenpilot gefesselt wird und mit dem er dem Drachen hilflos ausgeliefert ist.

Trimmung

Wichtig für den Drachenflieger ist, dass er gut getrimmt ist, damit er auch genügend Kraft zum Halten der Drachen aufbringen kann.


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Tuning

Beim Tuning soll der Lenkdrachen mit Spoilern oder nachgelegtem Segel mehr Leistung erbringen. Gut macht sich auch ein Fuchsschwanz am Segelende.

Turbine

Abkürzung für "Turbo-Biene' - Begriff aus dem Drachenslang für ein besonders gutaussehendes weibliches Wesen.

Twin

Ein siamesisches Zwillingspaar von Drachen, die der Drachenbauer zusammengenäht hat und nun zusammen den häufig schwindelerregenden Flug überstehen müssen.

 

U

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Urvogel

Archäopteryx, der Vorfahre der heutigen Hühner. Wird von atheistischen Drachenfliegern als Ur Modell der heutigen "Kites" angesehen.

Ultraleichtwinddrachen

Sozusagen mega-hypergalaktisch sind Ultraleichtwinddrachen. Diese sind so leicht, dass sie auch ohne Wind zum Himmel schweben. Jedenfalls sagt das die Werbung.

 

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Verbinder

Sanitäter mit Spezialausbildung für verletzte Drachen

Verein

Zuchtverband, der sich der Erhaltung gefährdeter Drachenarten verschrieben hat.


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Vierleiner

Unter den Lenkdrachenfliegern gibt es die Vierleiner-Typen, die ähnlich Marionettenspielern ihren Drachen steuern. Diese werden hoch angesehen, wenn sie ihr Werk verstehen. Verfangen sie sich aber in den eigenen Leinen, so besteht kaum Aussicht auf Rettung.

 

W

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Waage

Messinstrument, mit dem der Wind gewogen wird, um festzustellen, ob einem der Wind gewogen ist.

Wettbewerb

Aus dem Alter für Topfschlagen und Flaschendrehen herausgewachsen, brauchen Drachenflieger neue Spielchen

Whiskers

Dosenfutter für Drachen - von erfolgreichen Drachenzüchtern empfohlen.

Wolkenstürmer

Fußballspieler, der leider das Zeitliche segnen musste.

Windloch

Plötzliches Loch im Wind, in das der Drachen hineinfällt, weil ein anderer Drachenflieger das Stück Wind mit nach Hause genommen hat. Siehe Windmesser.


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Windmesser

gefährliches Werkzeug, mit dem sich Drachenflieger ein Stück Wind abschneiden, um es für Flaute Zeiten aufzubewahren

Windsocken

Ehemals durch eine findige Hausfrau erfunden, die selbst aus einem Drachen einen praktischen Nutzen gezogen hat, in dem sie die Wäsche zum Trocknen an die Drachenleine gehängt hat.
In Erinnerung an die damaligen Wollsocken an der Schnur haben kreative Drachenflieger eine Vielzahl von Variationen gefunden und hängen Windsocken in Form von Schweinen, Kühen, Fischen. Nilpferden, Seepferdchen und vielem mehr an die Schnüre.

Wirbel

1. Sich im Kreis drehende Luft, die sich darüber kugelig lacht, dass mit Ihr kein Drachen fliegen kann.
2. Drehvorrichtung in der Drachenschnur zwischen Drachen und Drachenflieger. Befreit den Drachenflieger davon, zusammen mit dem Drachen Purzelbäume schlagen zu müssen.

X

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Y

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Z

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Zugkraft

Prädikat für Drachen, dass sie soviel ziehen wie ein Bundesbahn-Zug. Deshalb ist bei diesen Modellen auf eine gute Verankerung zu achten.

 

 

Beaufort Windstärkentabelle

1.Der Drachenflieger steht mit einem Drachen in der Hand am Fenster, um bei dem ersten Lüftchen hinauszustürmen, obwohl es Zeit wäre sich um die längst vergessenen Familienmitglieder zu kümmern.

2.Verzweifelt zieht der Drachenflieger an den Flugschnüren - in der Hoffnung, dass der Drachen vielleicht doch noch oben bleibt. Das Schütteln der Köpfe der Passanten hält er für das   Anzeichen für genügend Wind.

3.Die besonders schlauen Drachenflieger zaubern eine "Ultraleichtwind Version" aus der Drachentasche und fliegen stolz ihre Figuren, ohne zu merken, dass sie sich rückwärts auf einen Graben zu bewegen.

4.Die "Profis" holen einen Drachen nach dem anderen aus der Tasche und kommen dann nicht zum Fliegen, da vor dem Dunkelwerden wieder alles verstaut werden muss.

5.Es ist so eng auf dem Flugfeld, dass ein Leinenknäul entsteht, von dem die Drachenflieger noch Monate später zu erzählen wissen.

6.Dem schusseligen Drachenflieger wehen Drachenhüllen und schlecht befestigte Einleiner davon.

Während sich stämmige Drachenflieger an ihre Drachen gefesselt haben, nehmen die Drachen der Normalsterblichen bedenkliche Formen an

7-12.Sandstürme führen vereinzelt Piloten, Drachen oder Buggys mit sich.

Mütter beten um ihre Kinder, die irgendwo an einem Drachen davon schweben.

Danksagung der Autoren:

Vielen Dank für den Kauf dieses Buches.

Sie haben uns mit Ihrem Geld dazu verholfen, dass wir uns einen Privat-Jet und eine Residenz auf Honolulu kaufen konnten.

Nun brauchen wir endlich nicht mehr bei Sauwetter im Matsch stehen und Drachen steigenlassen, sondern können in der Sonne liegen und klimatisiert in der Welt herum Jetten.

Nowak und Baxmeier

 

Reaktionen auf dieses Buch

Siegfried

"Wäre dieses Buch schon in den Nibelungen erschienen, hätte ich den Drachen niemals getötet, sondern zum Himmel steigenlassen."

Deutsche Luftfahrt Industrie

"Seit unsere Ingenieure diesen Ratgeber gelesen haben, fliegen unsere Flugzeuge nur noch an der Leine."

Die Alternativen

"Der Buggy ist das Verkehrsmittel für die Zukunft"

Finanzminister

"Leute - die Beaufort-Steuer muss her!"

Werner

"Bölkstoff, Horex, Flaschbier ? - Drachen sind angesagt!"

Konfuzius

"Kleine Chinamann haben köstlich gelacht!"